„Die Zukunft kommt alleine, der Fortschritt nicht“

13. GFFT-Jahrestreffen am 6. Mai 2019 in Schloss Biebrich

Wiesbaden/Bad Vilbel, 6. Mai 2019 – Unternehmen, Wissenschaftler und Politiker müssen ihre Innovationsbemühungen verstärken, besser aufeinander abstimmen und den Innovationsstandort Deutschland gemeinsam an die Weltspitze führen. Darüber sind sich die Teilnehmer anlässlich des 13. Jahrestreffens der gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung des Forschungstransfers (GFFT e.V.) im Schloss Biebrich einig.

Dr. Gerd Große, Vorstandsvorsitzender des GFFT e.V.

Das GFFT-Manifest der Ehrenmitglieder als Roadmap für die Vereinsarbeit nehmend, hat die GFFT das Thema Innovation in den Vordergrund Ihrer Arbeit gerückt. Dabei beschränkt der Verein sich nicht nur auf die Bekanntmachung neuer Lösungen, sondern widmet sich jetzt mit seinem Innovationsprozess auch gezielt der Initiierung von Entwicklungsprojekten in den drei Themenfeldern Supply Chain, Informationssicherheit sowie IT Management und Softwareentwicklung. „Lassen Sie uns gemeinsam Innovationsweltmeister werden“, fordert Dr. Gerd Große, Vorstandsvorsitzender des GFFT e.V. die Zuhörer zu einer stärkeren Zusammenarbeit auf.

Jens Krüger, Referatsleiter des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, begrüßte die Teilnehmer im Namen des hessischen Wirtschaftsministers Tarek Al-Wazir. „Die hessische Landesregierung ist sich der Bedeutung der Digitalisierung bewusst. Sie kann den Wandel in der Industrie aber nur begleitend unterstützen, deswegen fördern wir die GFFT als starken Partner“ so Krüger. Er dankte der GFFT für ihr Engagement und ihre Leistung. Denn Sie kümmere sich darum, wie der Technologietransfer, in die Tat umgesetzt werden kann. Technologien zu entwickeln sei die Voraussetzung für Innovationen. Die GFFT schlägt dabei den nachfrageorientierten Weg ein und damit für Krüger den richtigen.

Dr. Carl Hans, GFFT e.V.; Prof. Dr. Johannes Buchmann, Laudator; Prof. Dr. Claudia Eckert, neu ernanntes GFFT-Ehrenmitglied; Prof. Dr. Raymond Freymann, neu ernanntes GFFT-Ehrenmitglied; Prof. Dr. Hartmut Raffler, Laudator, Dr. Gerd Große, GFFT e.V. (v.l.n.r.)

Im Rahmen der Jahrestagung wurden auch die beiden neuen Ehrenmitglieder der GFFT gewürdigt, Professorin Dr. Claudia Eckert und Professor Dr. Raymond Freymann. „Erfolgreiche Innovationen werden von kreativen, querdenkenden Menschen geschaffen, die bestehende Geschäftsmodelle hinterfragen, die den intensiven Dialog mit Forschungseinrichtungen suchen und die unkonventionelle Ideen entwickeln und fördern. Die Zukunft kommt alleine, der Fortschritt nicht“ so Professor Dr. Hartmut Raffler in seiner Laudatio zur Ernennung des neuen GFFT-Ehrenmitglieds Professor Dr. Raymond Freymann. Die von Professor Dr. Johannes Buchmann gewürdigte Professorin Dr. Claudia Eckert sagt es mit einem Zitat von Goethe: „Wissen ist da, man muss es nur anwenden“.


Über die
GFFT e.V.

Die Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des Forschungstransfers unterstützt die Überführung von neuen Ideen und Technologien in den Wirtschaftskreislauf. Unternehmen können so über eine systematisch starke Innovationskraft verfügen und in globalisierten Märkten ihre Position durch neue Produkte und verbesserte Verfahren ausbauen. Wissenschaftliche Einrichtungen erhalten durch den Forschungstransfer die Möglichkeit, innovative Ideen zu marktfähigen Produkten auszubauen.

 

Ansprechpartner für Rückfragen:

GFFT e.V.
Kathrin Scheld
Koordinatorin Marketing
Tel: 06101/95 49 8–22
kathrin.scheld@gfft-ev.de

 

 

Meinung: Passworte verstehen Menschen nicht

Die Erfindung des Passworts (für Computer) war die Sternstunde der IT-Sicherheit. Niemals wieder sollte jeder Nutzer unbedarft alles lesen oder sehen können. Wir waren an einem Punkt angelangt, wo Computer so leistungsfähig waren, dass viele Nutzer von einem System profitieren konnten. Doch wie ist die Situation in der Gegenwart? Es hat uns eine regelrechte Flut an Passworten erreicht – ebenso wie eine Flut an Systemen die von einer unvorstellbar großen Zahl an Nutzern zugleich genutzt werden. Immer wieder wird verkündet: ein Passwort muss dies können, ein Passwort muss das können… Sicher soll es sein, einzigartig und natürlich unheimlich schwer zu raten, denn das ist theoretisch der einzige Knackpunkt. Wenn ich zufällig das richtige Passwort eingebe, komme ich schon beim ersten Versuch rein und all die Mühe war für die Katz!

Dies hat die Situation geschaffen, dass jedes selten benutzte Passwort ein Hindernis werden kann, wenn der Dienst doch mal gebraucht wird. Abhilfe schafft das berühmte Passwort 123456! Dies steht im Gegensatz zu Empfehlungen des BSI. Zwölf Zeichen für Onlinezugänge – mindestens und für das WLAN besser 20 oder mehr. Hinzu kommen die vielen Zwangsloginkonten und selbst bei einem Dienstleister können auch mal mehrere, komplexe Passworte angelegt werden.

Unser Appell an dieser Stelle: ein verantwortungsbewusster Umgang mit Passworten, aber auch mit Accounts. Dieser dauerhafte Zwang zur Authentifizierung (und sonst teils Verweigerung aller Dienste) und der Bindung ans Internet ist uns ein Dorn im Auge. Wir sehen Passworte als wertvolles Mittel, um einige Dienste oder Infrastruktur abzusichern, aber dauerhaft werden wir in diesem Netzwerk auch das Problem der Authentifizierung angehen müssen. Damit es am Ende nicht heißt: dieses Passwort ist geheim!

Überfordert IT-Security Vorstände?

Laut einer Studie „fühlen sich viele Führungskräfte angesichts der Bedrohungen aus dem Cyberspace überfordert“.
Eine Beschreibung der Studie findet sich hier. Es werden Fakten aufgezählt, die Studie dringt jedoch nicht zum Kern des Problems durch. Dieser ist nicht, dass über 40% der befragten Unternehmen angegeben haben, dass sie schon Opfer eines Datendiebstahls gewesen sind. Es ist eine andere Frage. Warum ist es überhaupt so weit gekommen? Wie können sich Unternehmen unzureichend abgesichert fühlen, wo die Unternehmen oft Informationstechnologie schon lange einsetzen und es Cyberangriffe nun wahrlich nicht erst seit gestern gibt!? Die Antwort liegt auf der Hand. Es geht um das eingeplante Budget. Sicherheit kostet Geld. Ein einfaches Beispiel aus dem eigenen Alltag: einfache Schließanlagen (4 Zylinder, 20 Schlüssel) sind bei Auktionsplattformen schon für etwa 15€ zu bekommen. Es liegt keine Schlüsselkarte vor, es ist kein Sicherheitsschloss, das Produktionsland und Hersteller sind ebenso fraglich. Die Zylinder können mit den Schlüsseln auf- und zugeschlossen werden. Nicht mehr und nicht weniger. Dieses Angebot eignet sich, um eine Person vom hereinspazieren abzuhalten. Ein erfahrener Einbrecher sieht in diesem Schloss keine Hürde. Wie hoch muss also die Hürde sein, damit Firmen nicht nur Gelegenheits- oder Zufallsattacken, sondern auch auf speziell auf die betroffene Firma ausgerichtete Attacken abwehren? Eine kurze Pauschalantwort existiert nicht. Im Netzwerk gehen wir auf diese Problematik ein und haben erkannt, dass wir eine Bedrohungslandkarte aufbauen müssen. Wenn bekannt ist, was an Angriffen zu erwarten ist, so kann abgewogen werden, welche Maßnahmen vielversprechend und hinreichend sind, um das Risiko eines Schadens in der eigenen IT-Infrastruktur zu minimieren. Dabei helfen innovative Lösungen, da sie abseits der ausgetretenen Pfade kostengünstige Lösungen darstellen, die Bedarfe abdecken, die sich Unternehmen vorher so nicht leisten konnten oder Dienste anbieten, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat.

Wir glauben also, dass die Vorstände zu einer Entscheidung fähig sind. Sie können Budget freigeben und CISOs benennen, um eine Abwehr aufzubauen. Dabei müssen sie mit der mutigen Vision herangehen, dass IT-Security kein verlorenes Budget ist, sondern eine Investition in den dauerhaften Bestand der hauseigenen IT und letztlich in das Vertrauen der Nutzer.